Schlappi

Französischer Bulldoggen-Mischling

männlich, kastriert

Stockmaß ca. 40 cm, ca. 17 kg

geb. ca. 28.07.2017

 

komplett geimpft, entwurmt, mit Chip und europ. Heimtierausweis

 

Schlappi kommt aus unserer Region. Er wurde als Welpe über den regionalen Tierschutz vermittelt, war bei zwei Familien bei denen es einfach nicht geklappt hat und nun ist er bei uns. Der kleine Schatz lebt in einer kleinen familiär geführten Hundepension und benimmt sich sehr wohlerzogen. Auch wenn seine Optik super herzig und püppchenhaft ist, so ist er doch ein richtiger Hund mit artgerechten Bedürfnissen.

 

Der kleine Charmeur ist typisch Bulldog eine richtige Knutschkugel, er liebt Menschen, er liebt Körperkontakt, liebt es richtig durchgeschubbert zu werden und kann sich für nahezu alles begeistern, Hauptsache dabei. Mit anderen Hunden kommt er recht gut zurecht, braucht sie aber nicht wirklich. Angabegemäß kann er gegenüber ängstlichen/vorsichtigen Menschen zum Stinkstiefel werden und sich einen Spaß daraus machen, so richtig unerzogen zu sein, in die Leine zu beißen, Sachen nicht mehr herzugeben oder sonstigen Blödsinn. Bei uns haben wir dieses Verhalten noch nicht beobachtet.

 

Schlappi kennt das Leben im Haus, ist stubenrein, macht nichts kaputt und ist ein angenehmer Zeitgenosse. Er liebt es, auf dem Sofa oder im Arm seines Menschen zu liegen oder noch besser auf seinem Menschen drauf, ganz nah. Angabegemäß kann er nicht alleine bleiben und fängt dann an zu bellen, nicht untypisch für diese Rasse. In der Hundepension wurde mit ihm und einer Schlafbox geübt, das klappt ganz gut, da bleibt er entspannt alleine, knabbert an einem Leckerchen und döst vor sich hin. Das müsste im neuen Zuhause ebenfalls wieder geübt werden.

 

Die Spaziergänge sind eigentlich ganz angenehm, er zieht am Anfang des Spazierganges an der Leine, aber nach der ersten Euphorie und leichten Ermahnungen, klappt das recht gut. Er läuft gut an anderen Menschen und Hunden vorbei, kennt Straßenverkehr und bleibt gelassen. Allerdings wenn er angebellt wird, dann muss er seinen Standpunkt ebenfalls lautstark vertreten. Schlappi zeigt rassetypisch keinen Jagdtrieb, weder Spurensuche noch Mauselöcher interessieren ihn, aber er hat die schlechte Angewohnheit, ständig irgendetwas vom Wegesrand zu fressen, Laub, Kastanien, verfaulte Äpfel, Pilze, Mais, Nüsse usw., zum Glück keinen Kot, aber auch die anderen Sachen sind nicht gesund. Ob aus Langeweile oder Hunger können wir noch nicht sagen. Seine Gassigängerin hat angefangen, mit ihm zu üben und schon nach den ersten Tagen akzeptiert er ein AUS mit einem Belohnungs-Futterbröckchen.

 

Für einen Bulli ist er gut zu Fuß, man kann mit ihm auch größere Runden drehen, er bewegt sich gerne, aber keine Gewaltmärsche oder Joggingrunden. Aufgrund seiner Anatomie sollte man von ihm keine großen sportlichen Anstrengungen verlangen.

 

Im Auto fährt er recht entspannt mit, das kennt und mag er.

 

Gegenüber anderen Hunden ist er grundsätzlich verträglich, doch ist sein Spiel rassetypisch etwas rustikaler mit viel Körperkontakt, ein zartes Windspiel würde wohl einfach überrannt. Er hüpft auch gerne einfach voller Freude und spielt mit einem Bällchen. Angabegemäß ist er futterneidisch, da sollte man bei mehreren Hunden getrennt füttern oder etwas aufpassen, dass der Bub zum Schluss nicht alle Schüsseln alleine geleert hat. Bei uns kann man ihm ohne Probleme auch neben anderen Hunden Leckerchen geben.

 

Für Schlappi wünschen wir uns Menschen, die diese Art von Hund lieben, die selbst eher etwas robuster sind, aber dennoch seine umfangreichen Gesundheitsthemen ernst nehmen. Auch ein finanzieller Background ist bei dieser Rasse nicht zu vernachlässigen. Gegen einen souveränen Ersthund hätte Schlappi sicher nichts einzuwenden, Kinder sollten aufgrund seiner stürmischen Art schon etwas standfester sein. Er ist ein toller Schatz mit Humor, auch für Anfänger geeignet.

 

Allgemeine und spezielle Hinweise zu den Gesundheitsthemen:

 

Zu den negativen Eigenschaften der Französischen Bulldogge gehören ihre gesundheitlichen Probleme. Durch eine Überzüchtung der Rasse auf ein Kindchenschema mit ausgeprägten Plattgesicht leiden viele Tiere an unterschiedlichen Erkrankungen, weshalb Französische Bulldoggen auch zu den Qualzuchten gehören und sich die Zuchtstandards nur langsam wieder hin zur längeren Nase bewegen.

 

Schlappi ist für den Rassestandard einer Französischen Bulldog etwas zu groß und etwas zu schwer und seine Beinchen sind nicht so stark verkrümmt, so dass er gut laufen und hüpfen kann. Auch ist seine Nase nicht ganz so eingedrückt, so dass er etwas besser Luft bekommt. Die Standard-Nasenfalten sind meist tief eingegraben, so dass sich die Haut gerne entzündet, auch das ist bei ihm nicht ausgeprägt. Von der Optik her würden wir Schlappi eher zu den Viktorianischen oder Continentalen Bulldogs zählen.

 

Dennoch ist einiges zu beachten:

 

- Brachycephales Atem-Syndrom

Mit diesem medizinischen Begriff bezeichnet man die Kurzköpfigkeit der Hunde, die zu schwerwiegenden Atemproblemen führt. Bullys mit dieser kurzen Nase haben in der Regel Probleme beim Atmen und Hecheln.

 

Es ist den Hunden beispielsweise nicht möglich, ihre Körpertemperatur über die Atmung zu regulieren. Das liegt daran, dass aufgrund der kurzen Nase keine Kühlung der Schleimhäute stattfindet. Zusätzlich erschweren ein zu langes Gaumensegel und zu enge Nasenlöcher die Atmung. Bei großer Hitze oder Anstrengung besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Hitzschlags.

 

Schlappi bekommt aufgrund seiner etwas längeren Nase etwas besser Luft, dennoch muss er bei Hitze mit einer Abkühlung z.B. Wasserbecken, kühle Tücher, Schattenplätze usw. unterstützt werden.

 

- Stummelruten sind genetisch/rassebedingt

 

- Da die Französische Bulldogge zu Futtermittelallergien neigt, sollte das Hundefutter sorgfältig ausgewählt werden. Schlappi´s Vorbesitzerin hat gute Erfahrungen mit einem veganen Futter gemacht, das wir aktuell weiterverwenden. Eine Futterumstellung sollte nur langsam erfolgen und vermutlich wird er immer ein etwas teureres Hypoallergen-Futter benötigen.

 

- Französische Bulldoggen neigen zu Blähungen und Magenverstimmungen, ist bei Schlappi nicht ausgeprägt, dennoch sollte dies immer bedacht werden.

 

- Französische Bulldoggen reagiert empfindlich auf Kälte und Nässe und erkälten sich schnell. Nach einem Spaziergang im Regen bitte gut abtrocknen und evtl. ein warmes, wasserdichtes Mäntelchen anziehen. Schlappi mag kalten Regen gar nicht, er friert schnell, beeilt sich mit seinen Geschäften und will gleich wieder nach Hause umdrehen.

 

- die meisten Französischen Bulldoggen leiden unter ständig wiederkehrenden Bindehaut- und Mittelohrentzündungen. Bei Schlappi gab es hierzu bislang keine Probleme, dennoch sollten Augen und Ohren täglich angeschaut und ggf. gereinigt werden.

 

Zusammenfassend ist Schlappi -für seine Rasse- relativ gesund, dennoch muss bei einer Französischen Bulldogge mit erhöhten Tierarztkosten gerechnet werden.

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